viernes, 28 de diciembre de 2007

WEIHNACHTEN

Weihnachten ist vorbei und es wird langsam Zeit, dass ich wieder schreibe. Vor allem moechte ich versuchen, auch aufgrund der grossen Nachfrage, euch mal ein Bild meiner weihnachtlichen Eindruecke vermitteln. Mal schauen ob es klappt! Viele von euch waren schon mal fuer Weihnachten nicht in Deutschland und kennen das Gefuehl "ohne Schnee und warm" aber trotzdem mit uebertribener Weihnachtsdekoration und sehr kitschig zu feiern. So war es auch hier.
Ich kenne Weihnachten in Guatemala und weiss, dass es anders ist als in Deutschland, wir feiern mit vielen Menschen zusammen, der Grossfamilie und den Freunden. Es wird gross und gekocht, meistens Tamales, und alle helfen mit. Zum Trinken gibt es gibt Ponche ganz heiss und manchmal mit Rum, dazu noch viele Suessigkeiten und Trauben. Um Mitternacht je nach Familie gehts in die Kirche oder es wird zu Hause gebetet. Bei uns, in meiner Jugend, hat es auch immer Tanz gegeben. Fuer die Kinder eine Piniata. Nicht zu vergessen und sehr, SEHR wichtig sind die Knallkoerper aller Art und Wunderkerzen, vor allem fuer die Kinder. Manchmal gab es auch Gefuehlsausbrueche, in betrunkenem Zustand und an einer solch besonderen Gelegenheit laesst man einiges raus! Ja, so in etwa ist es in Guatemala. Es spielt sich in teils milden, teils kaltem Klima ab, ohne jegliche Heizung, aber dagegen hilfen Tanz und Rum! Es ist laut und lustig.
In den letzten Jahren, habe ich auch das Deutsche Weihnachten kennengelernt, mit Schnee, im Winter, mit Kirchengang, vielen Geschenken, besinnlichen Lieder, Weihnachtsessen... es ist schoen und ich habe es sehr genossen.
Beide Weihnachten haben gemeinsam, DASS alle zusammen Weihnachten feiern und die Menschen um einen auch. Hier ist es zwar dekoriert gewesen, jeder hat einem auf der Strasse "happy Christmas" gewuenscht, aber ich wage zu bezweifeln, dass die meisten Nepali wissen, was Weihnachten im Westen bedeutet, bzw. wie wichtig es ist obwohl man die Bedeutung nicht kennt oder nicht daran glaubt. Dieser ist der grosse Unterschied der mir zwischen Guatemala und Nepal auffaellt.
Hier gibt es keine Feiertage an Weihnachten (wir haben sie uns trotzdem genommen und jeder hat es akzeptiert und respektiert, was nicht selbstverstaendlich ist).
Und jetzt endlich, wie wir gefeiert haben. Wir sind am Wochenende vor Weihnachten mit einigen Aerzten auf einen ChirurgenKongress gefahren (die Anekdoten dazu spaeter, wenn ich die Bilder habe und dazu was erzaehle). Auf dem Weg zurueck nach Kathmandu (die Hauptstadt Nepals), haben sie uns in Pokhara rausgelassen. Dort haben wir den 24. verbracht. Zu Pokhara fallen mir folgende Worte ein: Eine Bergenkette, ein See, Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Himalaya (dessen Namen ich noch nicht kenne), milde Temperaturen, Nebel, eine Stadt, eine Strasse voller Laeden und Lokale zum Essen, viele Auslaender... Diese Beschreibung passt fast zu Panajachel, dorthin gingen meine Gedanken hin als wir in Pokhara ankamen und ich der Aehnlichkeit bewusst wurde. Ich will nicht melancholisch werden, ich will nicht den Eindruck der Melancholie hinterlassen. Es geht mir sehr gut! Aber, wie ich schon geschrieben habe ist es ein Teil meiner Lebenserfahrungen und obwohl es schon ein Jahr her ist, ist es immer noch frisch! Auf jeden Fall wusste ich nicht ob mich freuen oder traurig sein. Ich habe mich fuers erste entschieden und wir haben den ersten Abend dort richtig genossen, mit Essen und Tanzen! Am naechsten Morgen, dem 24., war mir ein bisschen schlecht. Chris ging es richtig schlecht, er hat in den fruehen Morgenstunden einige Male sich uebergeben und starken Durchfall gehabt. Daher bin ich mit Marlene los, Medikamente und Zwieback einkaufen. In der Stadt haben wir gefruehstueckt, leckerer Papayasaft und ein Kaesesandwich. Danach ging es mir richtig schlecht. Ich dachte "gleich kommt alles den gleichen Weg zurueck!". Schnell sind wir ins Hotel zurueckgegangen. Dort habe ich mich ins gleiche Zimmer wie Chris hingelegt, bin eingeschlafen und immer wieder nur kurz aufgewacht. In diesen kurzen wachen Momenten habe ich die Sonne durchs Fenster scheinen gesehen, hatte aber nicht die Kraft, um aufzustehen. Da ich als Medizinerin weiss, dass das Austrocknen das Schlimmste ist, habe ich mich gezwungen jedesmal einige Schluecke zu trinken... So verging der ganze Tag. Abends kamen Marlene und Jolien von ihrem Ausflug zurueck. Sollte eigentlich einer der Hoehepunkte des Ausflueges sein... so ist das Leben. Chris und ich haben unsere Energien zusammengesucht, um doch ein bisschen miteinander zu feiern. Wir haben das Hotelzimmer mit unserer Weihnachtsausruestung geschmueckt (etwas spaerlich, aber besser als nichts!) . Krippe hatten wir keine, aber einen Weihnachtsbaum Minizweig, einige Nikolaeuse, Lebkuchen und Printen... Da wir auch keine Musik hatten, haben wir versucht Weihnachtslieder zu singen, leider hat es nicht sooo geklappt, wie wir es uns vorgestellt haben, aber besser als nichts! Anschliessend sind wir mit zwei anderen Hollaender essen gegangen. Das Essen war anscheinend ok, ich habe es nicht probiert. Nach dem Essen haben wir ein lustiges Spiel mit Geschenken gespielt. So hat jeder etwas bekommen... ich ein nepalesisches Kochbuch, mal sehen ob es mit dem Kochen klappt!
Zum Abschluss des Abends sind wir noch in eine Bar mit Tanzflaeche gegangen. Dort war grosse Party angesagt und es hat Spass gemacht allen beim Abtanzen zuzuschauen. Vor zwei lagen wir alle im Bett und ich habe mich sehr gefreut, den Abend nicht im Bett verbracht zu haben!
Das war mein nepalesisches Weihnachten!

Ich moechte mich fuer alle eure lieben Gruesse, Wuensche und Nachfragen bedanken. Es ist soooo toll so viele Nachrichten im Posteingang zu bekommen! Jede hat mich mit Freude erfuellt und mein Herz gluecklich gemacht. Wenn ich nicht jedem zurueckschreibe ist es nicht weil ich nicht will... sondern weil der Blog auch viel Zeit in Anspruch nimmt und ich sonst nicht nur vier Stunden vor dem PC sitzen wuerde, sondern einen ganzen Tag! Danke nochmals und alles, alles Liebe!

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